Meine Liebe zur Humanmedizin, ich und unsere Geschichte
- teresagissing
- 3. Nov. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Mama, was ist ein Enzym?
Neun Jahre alt und schon drei Operationen hinter mir. Zumindest habe ich im Liegegips sechs Wochen lang Zeit, meinen Anatomieatlas zu studieren. Kann es etwas geben, das mich mehr fasziniert, als der menschliche Körper? Meine Biologielehrerin kann mir meine Frage zum roten Knochenmark nicht beantworten, aber sie wird das für mich herausfinden.
Mama, was macht die Leber?
Sie ist hingefallen. Dein Knie blutet. Ich helfe Dir, schau ich habe ein Pflaster für Dich. In diesem Anatomieatlas sind nur fremde Wörter. Kann ich Bücher aus dem Medizinstudium als Volksschülerin schon verstehen? Ich glaube nicht. Üben werde ich, bis ich es kann. Die Matura, einen Aufnahmetest bestehen und ich kann Medizin studieren? Ich bin nicht geadelt, steinreich oder Ärztetochter.
Ich will Ärztin werden
Eine Brandwunde? Komm mit, in meine Hausapotheke. Die hat sonst keine Jusstudentin. Die Prometheus-Trilogie, mein täglich Brot. Eine Zugfahrt mit einer Stunde Bürgerliches Recht und zweieinhalb Stunden Taschenatlas „Innere Organe“. Nichts anderes, als Studieren? Sicher nicht.
Nur für meine große Liebe gebe ich alles.
Warum bin ich noch immer keine Medizinstudentin? Wenn All-in, dann in der Humanmedizin.
Ich sehe Dich und Dein Leid. Deine Schmerzen will ich Dir nehmen, an der Wurzel will ich sie packen. Vertraust Du mir? Ohne macht diese Beziehung keinen Sinn. Willst Du meine Patientin/mein Patient sein? Ich kann Dich verstehen. Boah, ein Impingement, da hast die Arschkarte gezogen. Ich mache das schöner. Wieviele von diesen Göttern in weiß, konnten die Hölle nicht sehen, in der ich mich befand? Heilig fanden sie sich trotzdem. Ich bin das nicht, aber Dich aus deiner persönlichen Hölle befreien, ist mein oberstes Ziel. Menschen helfen? Dafür muss ich nicht Ärztin werden. Hören werde ich Dich. Meine Berufung soll es sein, Dir zu helfen, gesünder zu werden und gesund zu bleiben.
Kann er ein guter Onkel Doktor sein, ohne jegliches Gefühl für Empathie? Hat er gerade verstanden, was seine Aussage in mir auslöst? Hat sie mich gerade für dumm verkauft? Ist dieses Gesundheitssystem noch zu retten?
Ich bin eine Kämpferin.
Die nette Frau Doktor? Immer im weißen Kittel und grünen Plastikschlapfen? Ohne lackierte Fingernägel und im Krankenhaus ohne Fenster verkrochen? Mein natürliche Autorität leben als Ärztin? Bin ich nicht länger traurig, obwohl ich doch nicht Anwältin werde? Stark und selbstbewusst auftreten? Fachliche Kompetenz und Herzlichkeit als Stärke? Der menschliche Körper, meine Expertise! Ärztin werden will ich und nichts als Ärztin.
Sehr geehrte Bettina, lieber Andreas, lieber Andreas, wenn nur alle Ärzte so wären wie ihr, wären tatsächlich alle Mediziner Engel. Ein Engel will ich sein, wenn ich groß bin. Dr. med. univ., Du wirst meine Flügel wachsen lassen.



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